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Buchtipp: Unterschlupf für Insekten

Die Zahl der Insekten ist in den letzten 30 Jahren dramatisch gesunken – Tendenz weiter steil fallend. Das gefährdet nicht nur die Bestäubung unserer Nutzpflanzen sondern das gesamte ökologische Gefüge. Von Insekten lebende Singvögel finden nicht mehr genug Nahrung für sich und ihren Nachwuchs. Und woran kaum jemand denkt: Selbst Schmeißfliegen haben einen Nutzen. Ihre Larven fressen im Sommer gestorbene Wildtiere und Tierkot innerhalb weniger Tage auf und behindern so nicht zuletzt die Ausbreitung von Tierseuchen. 

Die akut bedrohte Welt der Insekten kann mit Insektenhotels alleine nicht gerettet werden. Selbst dann nicht, wenn auf jedem bundesdeutschen Balkon und in jedem Garten ein oder mehrere davon stünden. Denn Insektenhotels bieten nur einem kleinen Teil aller Arten Unterkunft und Nistgelegenheit, zudem allen keine Nahrung und keinen Schutz vor Insektiziden. Dennoch könnten sie auch diesbezüglich etwas bewegen.

Denn wer über sein Insektenhotel, sei es selbstgebaut oder gekauft, wieder mehr Zugang zu diesem interessanten Mikrokosmos bekommt, gestaltet seinen Garten oder seinen Balkon vielleicht etwas naturnäher als bisher, greift im Pflanzenschutz weniger zur chemischen Keule, prägt seine Kinder anders und gibt bei politischen Wahlen wohlüberlegter jenen seine Stimme, für die der Schutz einer bedrohten Natur und Menschenschutz weder nur ein Lippenbekenntnis noch ein Widerspruch sind.

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